Sie befinden sich hier:
Startseite | Blog | Jetzt habe ich mich lange nicht mehr gemeldet - was hat sich getan, was hat mich bewegt?

Jetzt habe ich mich lange nicht mehr gemeldet - was hat sich getan, was hat mich bewegt?

Montag, 22. Mai 2017

Lange ist es her, dass ich mich für den Job als Interviewerin entschieden habe. Welche ersten Erfahrungen und Herausforderungen ergaben sich daraus? Ich lebte zu dieser Zeit noch in einer betreuten Wohngemeinschaft und hatte parallel dazu persönliche Assistenz am Arbeitsplatz.

Für mich war die Situation schön, aber herausfordernd und belastend.

Warum? Weil Persönliche Assistenz eine ganz individuelle Unterstützungsform ist und viel mehr Nähe mit sich bringt als man erwarten würde.

Eine weitere Herausforderung war, dass meine Assistentinnen quasi in dem Umfeld der Betreuung, also in meiner Kleinwohnung, für mich als Interviewerin arbeiteten. Diese Kombination war schwierig, weil es sowohl für das Personal als auch für die Klienten in meiner WG oft nicht nachvollziehbar war, warum ich eine Person für mich alleine hatte, die Assistentin aber trotzdem nicht meine Wohnung reinigen konnte, weil sie ja mit mir arbeitete und damals auch nur für diese Tätigkeit mir zur Verfügung stand und sich außerdem auf mich konzentrieren musste.

Wie fühlte sich das für mich an?

Es war etwas Besonderes, weil ich lernen musste mit neuen Gefühlssituationen umzugehen. Damit, dass vielleicht manche eifersüchtig auf etwas waren, dass ich brauchte, um meinem Job nachgehen zu können. Damit, dass das Personal nachfragte, was Persönliche Assistenz genau sei und wie man diese Unterstützungsform bekommt. Damit, dass meine Assistentin nach meiner Arbeitszeit wieder nach Hause geht und ich in der Betreuung alleine zurück bleibe. Auch dieses Gefühl war speziell - ich musste quasi innerhalb kürzester Zeit zwischen unterschiedlichen Unterstützungssystemen wechseln und diese akzeptieren.

Die Erfahrung der unterschiedlichen Unterstützungssysteme – was machte sie mit mir? Wozu bewegte sie mich?

Ich wollte ausziehen. Genauso wie das meine Freundinnen machten, aber was bedeutet ausziehen? Womit muss man sich auseinandersetzen? Was muss man wissen, wenn man Assistenz in der Freizeit haben möchte?

Nun habe ich Persönliche Assistenz – es ist ein schönes Gefühl. Aber was waren meine ersten Erfahrungen und mit welchen Gefühlen waren diese verbunden? Ich muss jetzt in der Nacht alleine bleiben – wie wird das sein? Wird etwas passieren? Erscheint die Assistentin zum Dienst? Alle diese Fragen und noch viele mehr kamen mir zu Beginn in den Sinn und die eventuellen Antworten darauf waren mit vielen Unsicherheiten und Ängsten verbunden.

Meine Wohnung. Sie ist schön – nach meinen Vorstellungen gestaltet. Persönlich eingerichtet und genauso angeordnet wie ich es möchte. Aber was bedeutet eine eigene Wohnung noch? Man muss viel organisieren, Geräte gehen kaputt, neue Kosten entstehen oder werden einem bewusst, der Haushalt muss gemacht werden, neue Herausforderungen kommen mit oder ohne Behinderung auf einen zu – das kann in Kombination mit dem beruflichen Leben überfordernd wirken, aber ich kann aus Erfahrung sagen, größtenteils klappt es gut.

Sie haben auch einen Job, arbeiten in einer Wohngemeinschaft mit Assistenz und empfinden dies als Belastung oder als Herausforderung? Sie möchten ausziehen, sich auf eine andere Lebensweise einlassen und mit Assistenz leben, wissen aber nicht wie?

Nähe und Distanz sind in Ihrem Leben ein großes Thema und mit unterschiedlichen Gefühlen verbunden?

Wenn Sie das lesen haben Sie das Gefühl, dass auch Sie sich mit solchen Themen beschäftigen? Dann kommen Sie zu mir, ich berate Sie gerne und wir entwickeln ihre persönliche Bewältigungsstrategie.